Liebes Wahlvolk, liebe Hamburger,

was habe ich Euch verarscht.

Lasst mich mit einem biblischen Zitat beginnen: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei... oder so ähnlich.

Was war das schön, damals, als mich dieser durchgeknallte Amtsrichter ins Amt gehievt hat. Der hat erstmal richtig aufgeräumt - und ich habe daneben gesessen und konnte ja nichts dafür. Als der Verrückte weg war, habt Ihr mich auch noch hochleben lassen. Danach haben mich noch viel mehr von Euch gewählt als vorher. Das hätte selbst ich mir nicht träumen lassen, dass Ihr so blöd sein würdet.

Aber es wurde noch besser: Nachdem ich die Kultur kurzzeitig vollständig abgeschafft hatte, habt Ihr mich meinen Leuchtturm bauen lassen: Der steht jetzt halbfertig in meiner Trabantenstadt. Und Ihr dürft ihn bezahlen! Wahrscheinlich werdet Ihr die Elbphilharmonie schon bald nach mir benennen, so wie ich Euch einschätze. Sollte die allerdings doch nicht fertig werden, müsstet Ihr Sie für das gleiche Geld nochmal wieder abreißen lassen. Aber ohne mich!

Toll war auch, dass Ihr mich den einen Irren einfach durch den nächsten habt ersetzen lassen. Dass der dann irgendwann angefangen hat, Tötungsmaschinen an depressive Omas zu verscherbeln - das konnte ich doch nicht wissen! Aber schön, dass Ihr mich trotzdem weiterhin so lieb gehabt habt.

Doch mein letzter Coup war der genialste: Ich habe mir diese geblümten Weltverbesserer ins Boot geholt und habe denen erstmal ein Kohlekraftwerk und eine Elbvertiefung aufs Auge gedrückt. Was haben wir gelacht! Deren doofe Schulreform dagegen war ja ein Klacks: Wo doch meine eigene Klientel die im Alleingang abgeschossen hat! Ich habe Volksentscheide zwar nie so recht ernst genommen, aber diesen: Gegen den kann ich nun wirklich nichts tun.

Denn ich bin jetzt erstmal weg. Schade nur, dass Heidi Kabel dass nicht mehr erleben darf. Mir wurde aber auch langsam echt warm unter diesem Toupet.

Tschüss dann,

Euer Ole


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