Nicht umsonst wird der Rechtsanwalt im Volksmund hierzulande auch gerne Mietmaul genannt, wobei das Maul sowohl zur Erfüllung der geschuldeten Dienstleistung als auch zur Aufnahme des Lohns (Brot) dient. Bereits hier liegt die Assoziation zu der zu überprüfenden Volksweisheit nahe.
Zumindest im deutschen Sprachraum üben Rechtsanwälte dabei offenbar einen sehr oralfixierten Beruf aus - alles mit dem Mund sozusagen. Im angelsächsischen Sprachraum ist das anders; dort heißt das sinngemäße Sprichwort - wie ich finde weit treffender - He who pays the piper calls the tune. Wer den Pfeifer bezahlt, bestellt die Melodei.
Die musikalische Komponente besteht also auch im angelsächsischen Sprachraum; bei der Entlohnung hat man hingegen statt des nüchternen Brotes eine abstraktere Währung gewählt und ist damit in der Dienstleistungsevolution bereits deutlich weiter fortgeschritten als der bodenständige Teutone.
Ich übergebe jetzt wieder an die Kollegin Rueber mit der Anregung, vielleicht demnächst das Sprichwort "Singe, wem Gesang gegeben" zu überprüfen.
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