Die Wissenschaft haben die Konservativen dabei häufig zwar als Mittel zum Zweck erkannt, nehmen sie aber im Kern nicht ernst. Wie sonst wäre es zu erklären, dass es immer wieder konservative Politiker sind, die sich mit wissenschaftlichen Titeln schmücken, hinter denen nichts steckt? Ebenfalls bemerkenswert ist die Gleichgültigkeit, mit der die Anhänger derlei Missbrauch zur Kenntnis nehmen, ohne - wie sonst immer - nach strengeren Gesetzen oder auch nur nach Ahndung der Verstöße zu schreien. Stattdessen wird verharmlost was das Zeug hält, wo die gleiche Klientel sonst bei kleinsten Verstößen nach Recht und Gesetz ruft.
Das war so bei Helmut Kohl, dessen erfolgreiche Promotion sich nicht einmal dessen Doktorvater selbst erklären konnte, und dessen Doktorarbeit seit dessen plötzlichem Amtsantritt als Bundeskanzler verschollen ist; das war so beim Doppeldoktor Uwe Barschel, der sich mit ein und derselben Arbeit gleich zwei Doktortitel in verschiedenen Fachrichtungen verschafft hatte und daraufhin auch von eigenen Parteifreunden als Dr. Uwe Uwe Barschel verballhornt wurde; und es ist so bei Karl-Theodor zu Guttenberg. Dabei haben wir über die aktuelle Familienministerin Kristina Schröder geb. Köhler noch gar nicht geredet, die sich bei ihrer Promotion gleich von der Bundeszentrale der CDU hat zuarbeiten lassen, was in letzter Zeit zu Unrecht etwas aus den Schlagzeilen verschwunden ist.
Das alles kann man eigentlich nur mit Bestürzung zur Kenntnis nehmen, aber Hundertausende von Freiherren-Fans halten ungerührt zu ihrem Idol, wie sie es auch in früheren Fällen getan haben. Was kümmern uns Recht und Gesetz, wenn es um unsere eigenen Leute geht.
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