Dümmliches Nachtatverhalten

Es gibt Straftaten, die hätte niemand so richtig für voll genommen, hätte der Täter sie nicht anschließend dilettantisch zu vertuschen versucht. Durch tapsiges Nachtatverhalten hat so macher Betrüger erst wirklich auf sich aufmerksam gemacht.

So wird manche Steuerhinterziehung erst dadurch richtig zur Straftat, dass man die zu Tage getretenen Auffälligkeiten ungelenk zu erklären versucht, anstatt an der richtigen Stelle entweder zurückzurudern oder durchzustarten. Wer ohne Fahrkarte vor dem Kontrolleur steht, sollte nicht lang und breit zu erklären versuchen, warum es ihm heute wirklich nicht möglich war, eine Fahrkarte zu lösen, sondern Verantwortung übernehmen. Oder sich nicht erwischen lassen.

Den gleichen Fehler macht jetzt der Herr (Dr.) Karl-Theodor Nicht-Wilhelm Freiherr zu Guttenberg, wenn er seine Schummeleien kleinzureden versucht. Recht hat der Kollege Kompa, wenn er meint, hier wäre ein zeitiges Geständnis die beste Strategie gewesen. Stattdessen müssen wir uns zähe Ausreden anhören, die so unglaubhaft sind wie nur was.

Wer bitte würde sich nicht genauestens daran erinnern, ob er die einleitenden Worte einer Abschlussarbeit sich mühsam abgerungen oder aber anderswo geklaut hat? Wer behauptet, das vergessen zu haben, der lügt. Und ist offenbar der Meinung, alle anderen würden ihm auch den hinterletzen Unsinn abnehmen, wenn man dabei nur gut aussieht. Das zeugt neben einer erstaunlichen Dummdreistigkeit auch von mangelndem Respekt gegenüber den Menschen.

Wer schon bei Kleinigkeiten derart dreist lügt, dem ist bei den wirklich wichtigen Fragen des Lebens erst recht nicht zu trauen. Wer nicht den Schneid hat, einfache Fehler zuzugeben, der wird uns bei großen Fehlern geradewegs in die Katastrophe führen. Und deshalb ist eine Unterstützungsaktion, wie sie gerade auf Facebook für den Freiherrn läuft, blanker Hohn und ein Schlag ins Gesicht ehrbarer Bürger. Abschalten!

Und abtreten, allesamt!

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