Wenn Kollege Prinz und sein Mandant allerdings gesehen haben sollten, was dort ausgestrahlt wurde, werden sie sich über ihren juristischen Misserfolg kaum mehr grämen. Es wäre sicherlich eine Herausforderung gewesen, das Phänomen Maschmeyer zu hinterfragen, die Panorama-Reportage hat diese Chance voll vergeigt.
Man sieht einen pseudo-empörten Redakteur, der versucht, ein Interview zu bekommen, das er erkennbar gar nicht haben will - sonst könnte man ja nur halb so schön über die Zielscheibe der Reportage herziehen. Diese aufdringliche und dümmlich-naive Art treibt den Zuschauer über die Dauer des Films zu etwas, dass er kaum je erwartet hätte: Man empfindet Verständnis für den Protagonisten, der keine Lust hat, sich fünf Minuten vor einem Auftritt von einem nassforschen Berufsempörten anpampen zu lassen.
Was hätte man über das Prinzip des Strukturvertrieb in 30 Minuten nicht alles Kritisches sagen können: alles verschenkt. Man belässt es stattdessen dabei, zwei weinende AWD-Kunden zu zeigen, die sich auch nicht erklären können, warum sie damals diese komischen Fonds gekauft haben, obwohl sie die doch gar nicht verstanden hatten. Muss wohl eine Art Blackout gewesen sein. Oder war es doch nur die schiere Gier?
Eine davon möchte sogar der Vroni einen Brief schreiben und ihr erzählen, was ihr Maschi für einer ist. Und auch Walter Riester mag sich nicht vor laufenden Kameras vorführen lassen. Welch Wunder.
Sorry ARD: Das war echt nur peinlich.
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